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30 Oktober 2014

[ In eigener Sache ] Beruf, Kind, Leben

Eigentlich wollte ich heute gar nichts posten, da ich mich nicht ganz wohl fühle. Eine Erkältung ist im Anmarsch, genau in dem Moment, wo ich es am Wenigsten gebrauchen kann. Ich muss auf der Arbeit noch eine Mitarbeiterin zu Ende einarbeiten, mein Sohn kommt ohnehin ständig viel zu kurz, von meinem eigenen Leben ganz zu schweigen. Aus diesem Grunde wird immer wieder die Frage aufgeworfen, sind Kind und Beruf heutzutage vereinbar, vor allem, wenn man alleinerziehend ist.

Ich bekomme in meinem Umfeld ständig mit, wie Mütter und Väter am rotieren sind, um ihren Job und die qualitative Zeit mit ihren Kindern unter einen Hut zu bekommen. Da geht es um die Frage der Betreuung, was passiert in Situationen, wo die Kita geschlossen bleibt, schulfrei ist oder das Kind krank ist. Kann ich es mir erlauben, mich wegen meines Kindes krankschreiben zu lassen? Wie verständnisvoll ist mein Arbeitgeber? Habe ich einen Job, der von den Arbeitszeiten optimal mit einem Kind vereinbar ist? Wer bringt das Essen auf den Tisch? Brauche ich wirklich nur so viel Geld, dass ich halbwegs über die Runden komme oder möchte ich mir auch mal was leisten können? Und zu wessen Lasten geht die Mehrarbeit?
Die typischen Nine-To-Five-Jobs sind mittlerweile sehr rar gesäht und wenn es sie noch gibt, sind sie vor allem bei Müttern heiß begehrt. Immerhin erlauben diese Arbeitszeiten, dass man nachmittags noch Zeit mit seinem Kind hat, regelmäßig da ist, um es ins Bett zu bringen und einfach ein qualitatives Mehr an Zeit mit seinem Kind hat. Bei mir wäre selbst dieser Job schon gar nicht machbar, da unsere Kita nur bis 17h geöffnet hat. Davon abgesehen habe ich keinen Job, der feste Arbeitszeiten hat. Ich arbeite in Schichten. Entweder Frühschicht, die eigentlich relativ optimal ist, was die Zeit mit meinem Sohn angeht, die dadurch nachmittags noch vorhanden ist. Aber ich arbeite auch Spätschichten. An diesen Tagen bringe ich ihn morgens in die Kita und komme erst nach Hause, wenn er bereits schläft. Ohne meine Eltern, die diese zusätzlichen Betreuungszeiten, außerhalb der Kitaöffnungszeit, abdecken, könnte ich meinen Job nicht ausüben. Im Grunde bin ich ständig auf die Hilfe anderer angewiesen und habe trotzdem immer ein schlechtes Gewissen und das Gefühl, dass mein Sohn zu wenig von mir hat.

Als ich mich - mehrfach - um ergänzende Betreuung bemüht habe, wie zum Beispiel eine Tagesmutter, die gegebenenfalls die Betreuung in den späten Stunden übernehmen könnte, wurde ich damit konfrontiert, dass es von dieser Art Tagesmutter zwar ein paar gibt, aber nicht im Ansatz genug, um den Bedarf nach ihnen zu decken. Das Jugendamt, welches ich damals um Hilfe bat, um eine adäquate Betruung zu finden, hat mir eine Broschüre in die Hand gedrückt und gesagt, machen sie mal. Ich möchte nicht wissen, mit wievielen Tagesmüttern ich telefoniert hatte, um am Ende ergebnislos dazustehen. Allein als es um den Kitaplatz ging, hatte ich mit 70 Kitas telefoniert bis ich einen möglichen Platz gefunden hatte.
Es wird in Deutschland immer die - ach so tolle - Familienpolitik gepredigt, in manchen Punkten ist sie das sicher auch, aber in vielen wird man mit seinen Sorgen und Bedrüfnissen komplett in der Luft hängen gelassen. Hinzu kommt, dass ich alleinerziehend bin und keinen Mann habe, der eventuell mal einspringen könnte oder der abends da wäre, um sich zu kümmern. Nicht, dass es das immer unbedingt einfacher machen würde. Kitaplätze gibt es nicht in notwendigem Umfang und wenn, sind die Betreuungszeiten oft viel zu kurz.

Oft wird die Frage aufgeworfen, warum man sich ein Kind zulege, wenn man dann nur am Arbeiten ist. Da kann ich nur zurückfragen: wenn ich zuhause bei meinem Kind bliebe, wer soll uns dann finanzieren? Die einzige Option, die dann bliebe, wäre, Vater Staat zahlen zu lassen. Entweder komplett oder ergänzend. Käme für mich nicht in Frage, das widerstrebt mir. Denn ich möchte meinem Sohn ein Vorbild sein. Ihm zeigen, wie wichtig eine vernünftige Ausbildung ist und dass man etwas tun muss, um sich ein angemessenes Leben leisten zu können. Klar gibt es Situationen, in denen man unverschuldet in diese Lage kommt. Aber solange man arbeiten kann und auch einen Job findet, was durchaus sehr schwer sein kann, vor allem wenn man alleinerziehend ist, dann sollte man das auch nutzen.
Ich weiß, dass es generell ein Drahtseilakt ist, Kind und Job unter einen Hut zu bekommen. Man steht morgens auf, macht sich und sein Kind fertig, liefert das Kind in der Kita ab, geht arbeiten, um am Ende des Monats ein paar Euro mehr in der Tasche zu haben, hetzt nach der Arbeit völlig gestresst zurück zur Kita, um sein Kind abzuholen und wenn man dann endlich wieder zuhause ist, bleibt oft gerade noch genug Zeit, um Abendbrot zu machen und vielleicht noch eine halbe Stunde zu spielen. Abends rausgehen, sich mal mit Freunden treffen ist, im Grunde kaum drin. Es ist nicht genug Geld für einen Babysitter vorhanden. Und oft bin ich einfach zu geschafft. Wenn ich nach einer Spätschicht nach Hause komme, möchte ich meist nur noch meine Ruhe haben. Das sind die Situationen in denen ich teilweise ganz "froh" bin, alleinerziehend zu sein, denn ich muss mich dann um niemanden mehr kümmern und kann einfach machen, wonach mir der Sinn steht. Ob das nun bedeutet, einen neuen Blogpost zu verfassen oder einfach früh ins Bett zu gehen, um zu lesen.

Das Einzige, was mir tagtäglich zeigt, dass es sich lohnt und richtig ist, ständig zu balancieren, ist mein Sohn. Auch wenn das schlechte Gewissen, das Gefühl, dass er zu kurz kommt, ein ständiger Begleiter ist, er kommt damit erstaunlich gut zurecht.

Deshalb meine Frage an die Mütter unter Euch.. wie bekommt Ihr Beruf, Kind und Privatleben unter einen Hut? Wann erledigt Ihr anfallende Dinge im Haushalt? Wie plant Ihr Ihr Zeit ein, die für Euer Kind bestimmt ist? Wie sieht Eure Betruung des Kindes aus?
Ich bin für alle Tipps und Anregungen dankbar.. :-)

1 Kommentar:

  1. Also uns geht es da ähnlich wie dir, wir sind zwar zu zweit, sind aber beide berufstätig. Am Anfang ging das ganz gut mit dem KiGa, zum Glück ist meine Mama da, die die Kleine mittags geholt hat. Sodass wir auch nur halbtags den KiGa bezahlen mussten, denn die Kosten für den KiGa sind ja leider auch nicht ohne. Wir verdienen beide nicht unbedingt sehr viel. Nun geht die Maus aber in die Schule und die Endet bereits um 11:20 Uhr, wäre hier nicht meine Mutter die wieder einspringt, dann wüsste ich nicht wie das gehen sollte ohne eben eine Nachmittagsbetreuung in der Schule wäre da ja mit arbeiten schluss. Wie wir das mit den Ferien machen sollen wissen wir noch nicht ganz, hier die Hebstferien hat meine Schwiegermutter aufgefangen. Die Ferien sind unheimlich lang über das gesamte Jahr, was tun??? Selbst zu zweit nicht einfach!
    Was die Betreuung angeht bin ich echt froh, dass ich meine Mama und meine Schwiegermutter hab die uns da zur Hand gehen.

    Mit dem Haushalt, Kind und Arbeit das ist so eine Sache, ich verbringe leider auch mehr Zeit mit Arbeit und Haushalt wie mit meiner Tochter. Sie muss oft zurück stecken, denn wenn ich heim komme wird erst mal gekocht, nach dem Essen wir die Küche aufgeräumt und dann ist meist noch Zeit zum kuscheln und dann wird ins Bett gegangen, die Geschichte vorm schlafen ist noch mal unsere Zeit, dann ist der Tag auch schon rum. Am Wochenende ist dann der Hausputz dran und eben all das was über die Woche liegen geblieben ist wird weg gearbeitet.
    Ich wäre also genau so für Tipps und Anregungen offen wie du ;-).

    Abends mit Freunden weg gehen findet eher selten statt, ich kann zwar, da mein Mann ja zu Hause ist, aber ich kann mich nicht aufraffen, ich bin soooo müde und froh wenn ich abends auf der Couch sitze, fern sehe oder die Nägel lackiere ;-).

    Ich glaube ich konnte dir mit meinem Roman nicht weiter helfen, denn Tipps habe ich leider auch nicht. Oft frage ich mich ob ich die einzige Mutter bin die nicht weiß wo die Zeit geblieben ist, der Tag müsste viel mehr Stunden haben um alles zu schaffen, daher finde ich deinen Post hier sehr schön, denn er zeigt mir, dass ich nicht alleine bin :-).

    Ganz liebe Grüße
    Svenja

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Ich freue mich über jeden Kommentar, den Ihr da lasst und nehme sie auch alle zur Kenntnis. Leider schaffe ich es zeitlich meist erst spät, sie zu beantworten. Trotzdem schaue ich in jedem Fall bei Euch vorbei.. :-)